Kompaktlexikon der Biologie: Nematomorpha
Nematomorpha, Saitenwürmer, mit rund 320 Arten in Süß- und Meerwasser vorkommende, lange (bis maximal 150 cm, meist 10 – 50 cm) und dünne (1 – 3 mm dick) Würmer. N. verbringen ihr Jugendstadium als Endoparasiten in der Leibeshöhle von Süßwasser- und Landinsekten, vier Arten in decapoden marinen Krebsen. Die adulten N. leben benthisch an Seeufern oder in Bächen, bzw. pelagisch im Meer. Der Körper ist wie derjenige der Nemathelminthes drehrund und besitzt eine Körperdecke aus Cuticula, Epidermis und Längsmuskulatur. N. besitzen keine Exkretionsorgane und kein Blutgefäßsystem, Darm und Pharynx sind ebenfalls in allen Lebensstadien weitgehend zurückgebildet und dienen nie der Nahrungsaufnahme. Die N. sind getrenntgeschlechtlich, die Besamung erfolgt durch Kopulation. N. haben keine Spicula, dafür aber einen ausstülpbaren Cirrus. Die Zehntausende bis Mio. Eier werden in Laichschnüren an Pflanzen oder Gegenständen im Wasser abgelegt; das Weibchen schlingt sich um den Laich und verharrt durch tonische Muskelkontraktion, um die Eier zu bewachen. Die marinen Arten legen ihre Eier einzeln. Die winzigen (bis 150 μm) Larven bohren sich aktiv durch die Gelenkhäute oder gelangen mit der Nahrung in ihre Wirte. Als Cysten können sie über einen Monat lang Trockenheit u.a. schlechte Bedingungen ertragen.
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