Kompaktlexikon der Biologie: ökologische Potenz
ökologische Potenz, ökologische Toleranz, die Toleranzbreite eines Organismus gegenüber verschiedenen Intensitäten eines Umweltfaktors. Die Toleranz reicht von einem Tiefstwert (Minimum) zu einem Höchstwert (Maximum) der Intensität ( vgl. Abb. ). Im Bereich des Optimums zeigt der Organismus die größte positive Wirkung des Umweltfaktors. Mit steigender und fallender Intensität wird jeweils über ein Zwischenstadium (Pejus) das Pessimum erreicht. Minimum, Optimum und Pessimum gelten als die Kardinalpunkte des Lebens. Organismen, die gegenüber vielen Umweltfaktoren sehr tolerant sind, also ein breites Intensitätsspektrum nutzen, werden als eurypotent (euryök) bezeichnet, Organismen mit einem engen Intensitätsspektrum als stenopotent (stenök). Stenöke Organismen eignen sich als Indikatororganismen (Bioindikatoren). Je nach Lage der Wirkungsoptima innerhalb der Amplitude des Faktors unterscheidet man einen unteren (oligo-), mittleren (meso-) und oberen (poly-) Bereich der ö.P. Ein stenopolyhaliner Organismus wäre also ein Organismus, der an einen hohen Salzgehalt gebunden ist.
ökologische Potenz: Idealisierte Gedeihkurve oder Toleranzkurve eines Organismus
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