Kompaktlexikon der Biologie: Ophiuroida
Ophiuroida, Schlangensterne, mit rund 2000 Arten die größte Gruppe unter den rezenten Echinodermata. Schlangensterne bewohnen alle Bereiche des Meeresbodens von der Gezeitenzone bis in 7000 m Tiefe. Sie haben meist fünf (selten bis acht) lange schlanke Arme, die deutlich gegen die Körperscheibe abgesetzt sind. Bei manchen Arten sind die Arme verzweigt, so z.B. beim bis 10 cm großen Gorgonenhaupt (Gorgonocephalus caputmedusae), das in nordeuropäischen Meeren vorkommt und dessen Arme bis 70 cm lang sind. Im Unterschied zu Seesternen (Asteroida) sind der afterlose Darmtrakt und die Gonaden in der Körperscheibe konzentriert. Die hochbeweglichen Arme werden durch die in das Innere verlagerten und zu „Wirbeln“ verwachsenen Ambulacralplatten gestützt. Die Wirbel sind durch kräftige Längsmuskeln verbunden, die Bewegungen der Arme in sämtliche Richtungen ermöglichen. Die O. tragen auf den Armen Stacheln. Kurzstachelige Arten sind meist räuberisch, langstachelige eher Filtrierer. O. sind getrenntgeschlechtlich, die Entwicklung geht über eine Ophiopluteus-Larve. Die O. sind seit dem Unterordovizium bekannt.
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