Kompaktlexikon der Biologie: Paraganglien
Paraganglien, vom peripheren Nervensystem (Sympathikus, Parasympathikus) abgeleitete Strukturen, die neben den autonomen Ganglien kleine bis große Knoten hormonal aktiver Parenchymzellen mit reichlich Blutgefäßen und Bindegewebskapsel darstellen. Die vom Parasympathikus abstammenden P. (Paraganglion caroticum und Paraganglion supracardiale) fungieren als Chemorezeptoren, die auf Veränderungen des CO2- bzw. O2-Gehaltes des Blutes reagieren, und über afferente Fasern (Nervus glossopharyngeus bzw. Nervus vagus) das Atemzentrum beeinflussen. Die vom Sympathikus abstammenden P. sind in mehr oder weniger großer Anzahl über den ganzen Organismus (von Tier zu Tier verschieden) verteilt und bilden, wie das Nebennierenmark (Nebenniere), Adrenalin bzw. Noradrenalin. Daher verkraften Tiere mit zahlreichen Paraganglien (z.B. Ratte) den Verlust des Nebennierenmarks. Beim Menschen bilden sich die Paraganglien größtenteils in der Kindheit zurück.
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