Kompaktlexikon der Biologie: Pasteur, Louis
Pasteur, Louis, franz. Chemiker und Bakteriologe, *27.12.1822 Dôle, †28.9.1895 Villeneuve-l'Étang (bei Paris); ab 1848 Prof. in Dijon, ab 1849 in Straßburg, Lille und ab 1867 in Paris, nach weiteren Ämtern in Paris ab 1888 Leiter des für ihn aus öffentlichen Sammlungen geschaffenen Institut Pasteur in Paris; 1865 erkannte P. lebende Hefezellen und andere Mikroorganismen als Ursache der Gärung und Fäulnis; er entdeckte die Anaerobiose und die Unterdrückung der alkoholischen Gärung durch molekularen Sauerstoff (Hemmung der Gärung durch die Atmung, Pasteur-Effekt), die Vermeidung unerwünschter Gärungen und Zersetzungen von z.B. Wein und Milch durch mäßiges Erhitzen (Pasteurisierung). P. war neben R. Koch der erste bedeutende Erforscher der Infektionskrankheiten und ihrer Bekämpfungsmethoden. Er erkannte bei der Untersuchung der Fleckenkrankheit (Pebrine) der Seidenraupen erstmals Mikroorganismen als Krankheitsursache und klärte den Übertragungsmechanismus auf. Ab 1881 begründete er auf der von ihm festgestellten immunisierenden Wirkung abgeschwächter Krankheitserreger die Schutzimpfung gegen Milzbrand, Geflügelcholera, Schweinerotlauf sowie gegen Tollwut (1885). Nach ihm ist auch die Bakterien-Familie Pasteurellaceae (fakultativ anaerobe gramnegative Stäbchenbakterien) benannt.
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