Kompaktlexikon der Biologie: Patellarsehnenreflex
Patellarsehnenreflex, Kniesehnenreflex, ein Reflex, der z.B. durch einen Schlag auf die Patellarsehne unterhalb der Kniescheibe ausgelöst werden kann und eine Streckung des angewinkelten Beins bewirkt. Durch die Dehnung der Patellarsehne werden auch der große vierköpfige Streckmuskel (Musculus quadriceps) am Oberschenkel ruckartig gedehnt und die entsprechenden Muskelspindeln erregt. Über von diesen abgehende afferente Nervenbahnen, die Ia-Fasern, erreicht die Erregung die im Rückenmark gelegene einzige Schaltstelle (monosynaptischer Reflex); dort wird sie auf die efferente Bahn, die α-Motoneuronen, übertragen. Über diese Nervenbahnen kehrt die Erregung zum Musculus quadriceps (Eigenreflex) zurück und veranlasst ihn zur Kontraktion. Zudem findet im Rückenmark auch eine Erregungsübertragung auf die zu den Antagonisten (Musculus semimembranosus, Musculus semitendinosus) führenden Nervenbahnen statt, sodass diese gehemmt werden. Der P. hat zusammen mit dem Achillessehnenreflex die Funktion, beim Aufspringen auf den Boden (Dehnung der Streckmuskulatur) die Streckmuskeln reflektorisch zu kontrahieren und das Gewicht des Körpers aufzufangen.
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