Kompaktlexikon der Biologie: Pentastomida
Pentastomida, Zungenwürmer, zu den Krebsen (Crustacea) gehörendes Taxon mit rund 100, überwiegend in tropischen Regionen verbreiteten Arten. Die erwachsenen P. leben als Endoparasiten in den Atmungsorganen insbesondere von Schlangen, Krokodilen, Schildkröten. Sie ernähren sich dort von Blut oder auch von Nasenschleim und Lymphe. Der Körper ist 1 cm bis 16 cm lang und wurmförmig; die in Nase und Stirnhöhle parasitierenden Arten der Gattung Linguatula sind stark abgeflacht (daher der Name Zungenwürmer). Vorn am Kopf stehen zwei Paar winziger Sinnespapillen, dahinter zwei Paar chitiniger Klammerhaken, mit denen sich die P. im Wirt festheften. Der Rumpf ist geringelt. Das Nervensystem besteht bei ursprünglichen Vertretern aus paarigen ventralen Ganglien. Es fehlen Augen, Atmungs-, Kreislauf- und Exkretionsorgane. Die P. sind getrenntgeschlechtlich, die Weibchen werden nur einmal begattet. Die Erstlarve wird mit der Schleimhülle vom Endwirt beim Niesen freigesetzt und von Zwischenwirten (z.B. Huftiere) gefressen. Im Darm des Zwischenwirtes verlässt die Erstlarve die Hülle und dringt aktiv mit Hakenextremitäten und Bohrapparat in die Darmwand ein und von dort weiter in die Mesenterien oder sogar bis in Lunge, Leber und Niere. Anschließend wird über mehrere Häutungen das subadulte Tier gebildet. Wird der Zwischenwirt gefressen, so wandern die subadulten P. im Endwirt (Raubtier usw.) vom Darm über den Ösophagus in die Lunge bzw. die Nasen- und Stirnhöhlen, machen eine letzte Häutung, kopulieren und setzen sich fest. Der Mensch kann von Linguatula und Armillifer befallen werden, er ist dann aber Fehlwirt.
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