Kompaktlexikon der Biologie: Perlen
Perlen, von zahlreichen Weichtieren an der Schaleninnenseite (Schalenperlen) oder im Gewebe (freie Perlen) gebildete, kalkhaltige, mehr oder weniger runde Körper, die zur Abkapselung eingedrungener Fremdkörper und Parasiten dienen. Diese, als Kern (Nucleus) bezeichnet, werden von den benachbarten Zellen mit konzentrischen und radiären Lamellen aus Conchin umgeben; in den so entstandenen Taschen kristallisiert CaCO3, oft als Calcit (Perlen stumpf aussehend), bei einigen Arten als Perlmutter. Aussehen und Haltbarkeit und damit der Wert der Perlen hängen vom Perlmuttergehalt ab (bei Perlmuscheln bis 92 %, Pinkperlen der Steckmuscheln nur 73 %). Perlen sind empfindlich gegen Säuren (Schweiß!). Perlmutterperlen werden von See- und Flussperlmuscheln, Meerohren, Kreisel- und Turban-Schnecken sowie von Perlbooten erzeugt. Form und Aussehen können im selben Tier verschieden sein, je nach Entstehungsort. Je höher der organische Anteil, um so dunkler die Perlen. Im Schließmuskel- und Scharnierbereich finden sich oft unregelmäßig geformte („Barock“-)P. Perlen werden in allen warmen Meeren erzeugt und u.a. in Australien, Sri Lanka und der Südsee kommerziell genutzt. (Pteriomorpha)
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