Kompaktlexikon der Biologie: Peroxisomen
Peroxisomen, Microbodies, die in allen eukaryotischen Zellen vorhandenen, 0,2 – 1,5 μm großen und von nur einer Membran umgebenen Vesikel. Ihre evolutionäre Entstehung ist unklar, da sie im Unterschied zu Lysosomen nicht durch Abschnürungen des Endomembransystems, sondern nur durch Teilung bereits bestehender P. gebildet werden. Ihren Namen verdanken sie dem Enzym Katalase, das cytotoxisches Wasserstoffperoxid unter Bildung von Wasser zu molekularem Sauerstoff umsetzt. Als Kompartiment der Zelle nehmen sie je nach Zelltyp unterschiedliche Aufgaben wahr. In Pflanzenzellen sind sie an der Fotorespiration und am Abbau von Fettsäuren (Glyoxysomen) beteiligt. In tierischen Zellen haben P. verschiedene Aufgaben. In Leberzellen wird Cholesterol zu Gallensäuren oxidiert, wobei ein Schritt dieses Stoffwechselweges in den P. lokalisiert ist. Bei Insekten der Gattungen Lampyrus und Photinus („Glühwürmchen“) ist das Enzym Luciferase in den P. enthalten (Luciferin-Luciferase-System). Eine besondere Form der P. sind die Hydrogenosomen von Flagellaten der Gattung Trypanosoma, zu denen der Erreger der Schlafkrankheit zählt. Sie enthalten zahlreiche Enzyme der Glykolyse, wenn die Tiere im Blut ihres Wirtes vorhanden sind.
Fehler im Fettsäureabbau der P. machen sich beim Menschen als rezessive Erbkrankeiten bemerkbar, da das Auftreten von langkettigen Fettsäuren in großen Mengen Schädigungen von Gehirn und Leber hervorruft.
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