Kompaktlexikon der Biologie: Phallales
Phallales, Ord. bzw. Überord. der Ständerpilze (Basidiomycetes), deren Fruchtkörper in den jungen Entwicklungsstadien von einer gallertigen Hülle umgeben sind, die später gesprengt wird. Die zunächst umschlossene Gleba ist gekammert und bildet bei der Reife eine tropfende, stinkende, die Basidiosporen enthaltende Masse, die bei vielen Arten durch streckungsfähige Achsenelemente (Receptaculum) herausgeschoben wird. Die Ausbreitung der Sporen erfolgt durch Insekten, die durch den Geruch und das z.T. lebhaft gefärbte Receptaculum angelockt werden. Eine einheimische Art ist die Stinkmorchel (Phallus impudicus). Der junge, von einer weichen, weißen Hülle, der Volva, umschlossene Fruchtkörper wird Hexenei genannt. Das Receptaculum streckt sich und hebt dabei innerhalb weniger Stunden einen Hut bis zu 15 cm empor. Dieser besteht aus der kammerigen Trägerschicht und der darauf liegenden grünschwarzen schleimigen, stinkenden Sporenmasse (Anlockung von Fliegen). Beim Gitterpilz (Gatt. Clathrus) ist der Entwicklungsgang ähnlich, jedoch ist das rot gefärbte Receptaculum gitterförmig.
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