Kompaktlexikon der Biologie: Phloementladung
Phloementladung, der Fluss von Assimilaten, vor allem Saccharose, aus den Siebelementen in die Zellen der Sink-Organe. Wie bei der Phloembeladung kommt es in einem ersten Schritt zur Siebelemententladung, an den sich als zweiter Schritt der Kurzstreckentransport zu den Assimilate verbrauchenden Zellen anschließt. Die P. kann über den Apoplasten oder den Symplasten erfolgen. Bei der symplastischen P. erfolgt der Transport von Zuckern durch Plasmodesmen. Dies wurde bei jungen Blättern einiger Dikotyledonen wie Zuckerrübe (Beta vulgaris) oder Tabak (Nicotiana tabacum) nachgewiesen. Die apoplastische P. ist energieabhängig, da ein Transport durch Membranen erfolgen muss. Bei dieser Art der P. können verschiedene Typen unterschieden werden, je nachdem wo die Transportzucker in den Apoplasten aufgenommen werden. Dieser Schritt kann unmittelbar am Siebröhren-Geleitzellen-Komplex (Typ 1) oder erst weiter von diesem entfernt erfolgen (Typ 2), wobei dann die Entladung der Siebelemente symplastisch erfolgt. In den so genannten Empfängerzellen kann die Saccharose auf unterschiedliche Weise aus dem Apoplasten in die Zelle gelangen. Sie kann unmittelbar in der Zellwand durch eine apoplastische Invertase in Glucose und Fructose gespalten werden. Die beiden Monosaccharide müssen dann über die Plasmamembran transportiert werden. Alternativ erfolgt die Aufnahme von Saccharose in das Cytoplasma, wo eine cytosolische Invertase aktiv ist. Aus dem Cytoplasma kann Saccharose auch in die Vakuole transportiert werden. Die dort vorhandene vakuoläre Invertase katalysiert dann die Hydrolyse zu Monosaccharid-Bausteinen.
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