Kompaktlexikon der Biologie: Phocidae
Phocidae, Seehunde, Hundsrobben, Fam. der Robben (Pinnipedia) mit 19 Arten in 12 Gatt., die in sehr verschiedenen marinen Lebensräumen (Sandbänke, Watt, Felsküste, Packeis), bevorzugt im Flachwasser vorkommen. Sie haben kein äußeres Ohr, die Öffnung des Gehörgangs kann durch Muskeln willkürlich verschlossen werden. Da die Hintergliedmaßen nicht unter den Körper gebracht werden können, ist die Fortbewegung an Land vergleichsweise unbeholfen. Im Wasser bewegen sich die P. durch Ruderbewegungen der Hintergliedmaßen fort. Die Männchen der P. besitzen keinen Hodensack, die Weibchen der meisten Arten haben zwei Zitzen; i.d.R. gebären die Seehunde ein Junges („Heuler“) nach etwa elf Monaten Tragzeit. Sie ernähren sich überwiegend von Fischen und Tintenfischen, aber auch von Krebsen u.a. Wirbellosen.
Bekannteste Art ist der bis 2 m lange Gemeine Seehund (Phoca vitulina), der an den Küsten Eurasiens und Nordamerikas lebt; eine ähnliche Verbreitung hat die bis 3 m lange Bartrobbe (Erignathus barbatus), die auf der Oberlippe einen „Bart“ (Name!) aus langen weißen Haaren trägt. Die ebenfalls bis 3 m lange, im Nordatlantik und auch in der Nordsee vorkommende Kegelrobbe (Halichoerus grypus) hat eine kegelförmige, langgestreckte Schnauze. Wegen ihres wolligen weichen Fells werden die Jungtiere der Sattelrobbe (Pagophilus groenlandicus) stark bejagt, sodass ihre Bestände bedroht sind. Einen aufblasbaren Rüssel besitzt das Männchen der bis etwa 2,5 m langen Klappmütze (Cystophora cristata). Die größten Vertreter sind die See-Elefanten (Gatt. Mirounga), deren Männchen bei einer Länge von vier bis fünf Metern bis zu 4000 kg wiegen können. Der Name bezieht sich auf die rüsselartige Verlängerung der Nase des Männchens.
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