Kompaktlexikon der Biologie: Phosphatidyl-Cholin
Phosphatidyl-Cholin, Lecithin, 1,2-Diacyl-sn-glycero-3-phosphocholin, das verbreitetste Glycerophospholipid, das sich von Glycerin-3-phosphat durch Veresterung des Phosphatrests mit Cholin und des Glycerinrests in den Positionen 1 und 2 mit jeweils einer gesättigten bzw. ungesättigten Fettsäure ableitet. Es gibt eine ganze Reihe von P. – C., deren Vielfalt durch die Variationsmöglichkeiten der beiden Fettsäurereste bedingt ist. Aufgrund der positiven Ladung am Stickstoff und der negativen Ladung am Phosphat sind P. – C. Zwitterionen. Wie andere Phospholipide weisen sie neben dem polaren „Kopf“ unpolare „Schwänze“ auf, weshalb sie als Emulgatoren bzw. Lösungsvermittler wirken. P. – C. sind im Pflanzen- und Tierreich weit verbreitet. Besonders reichlich kommen sie in ölhaltigen Pflanzensamen (z.B. Rapssamen), Sojabohnen, Getreide und Erdnüssen, aber auch im Herzmuskel, Blutplasma, in Hirn- und Nervengewebe, Sperma, Eigelb und Hefen vor. Sie finden vielseitige Verwendung als Pharmaka sowie in der Lebensmittel-, Textil-, Leder- und Seifenindustrie.
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