Kompaktlexikon der Biologie: Plasmodesmen
Plasmodesmen, Plasodesmata, Einzahl: Plasmodesmos, die bei Pflanzen vorkommenden Zell-Zell-Verbindungen, die als cytoplasmatische Kanäle mit einem Durchmesser von 30 – 50 nm den Stoffaustausch und die Kommunikation zwischen einzelnen Zellen vermitteln. Zwischen einzelnen Pflanzenzellen können mehrere Tausend P. vorhanden sein. Aufgrund von P. kann der Symplast vom Apoplast abgegrenzt werden. Während der Evolution der Pflanzen wurden P. offenbar früh entwickelt; bereits die Zellen der Grünalge Volvox sind durch Plasmabrücken miteinander verbunden.
P. werden von der Plasmamembran ausgekleidet und sind von dem so genannten Desmotubulus durchzogen, bei dem es sich um einen Strang des endoplasmatischen Reticulums handelt. Durch ihn wird der cytoplasmatische Bereich, der für die Diffusion von gelösten Stoffen zur Verfügung steht, auf einen schmalen Ring eingeengt. Dennoch können auch relativ große Moleküle passieren, sogar manche Pflanzenviren wie der Tabakmosaikvirus verbreiten sich innerhalb der Pflanze über P.
Bei Zellteilungen bleiben P. bestehen und verbinden dann die Tochterzellen miteinander. Sie können aber auch wie z.B. bei der Pfropfung neu ausgebildet werden. Eine Ausnahme bilden die Schließzellen der Blätter, die im ausgewachsenen Zustand keine P. besitzen. (Tüpfel)
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