Kompaktlexikon der Biologie: Polyploidie
Polyploidie, eine Form der Euploidie, bei der Organismen mehr als zwei Chromosomensätze besitzen. Dabei lässt sich nach ihrer Entstehungsweise die Auto-P. von der Allo-P. unterscheiden. Auto-P. entsteht durch Störungen der Mitose (somatische P.) oder durch Störungen der Meiose, bei der diploide Gameten befruchtet werden und zu triploiden Arten bzw. nach weiterer Befruchtung zu tetraploiden Arten führen (Keimbahnploidie). Durch die Behandlung mit Spindelgiften wie Colchicin kann bei Pflanzen künstlich eine P. erzeugt werden. P. ist dabei häufig mit eine Vergrößerung von Zellen und Pflanzenorganen, wie z.B. Blüten verbunden. Allo-P. tritt zwischen eng verwandten Arten derselben Gattung auf. Kreuzungen sind bei Gräsern und Nachtschattengewächsen relativ leicht durchzuführen. Ein Beispiel sind die allopolyploiden Formen des Weizens (Gatt. Triticum), die diploid (Einkorn), tetraploid (Dinkel, Emmer, Hartweizen) oder hexaploid (Saatweizensorten) sind. Triploide Pflanzen sind wegen Segregationsproblemen bei der Meiose nur schwer durch Samen zu vermehren. (Genommutation)
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