Kompaktlexikon der Biologie: Polyspermie
Polyspermie, Mehrfachbesamung (ungenau: Mehrfachbefruchtung), das Eindringen mehrerer Spermien in ein Ei . Bei den meisten Tiergruppen wird sofort bei Beginn der Plasmogamie das Membranpotenzial der Eizelle verändert, und etwas später hebt sich die Befruchtungsmembran ab, sodass i.d.R. das Eindringen eines zweiten Spermiums nach dem ersten verhindert wird. Versagt dieser Polyspermie-Block (oder wird er experimentell ausgeschaltet), kommt es zur pathologischen P. und als deren Folge zu vielpoligen Furchungsspindeln. Meist endet die Entwicklung im Blastula-Stadium; selten entstehen triploide Embryonen. Die physiologische P. findet sich vor allem bei großen dotterreichen Eiern, z.B. bei manchen Insekten und wohl bei allen Knorpelfischen, Schwanzlurchen (Urodela) und Sauropsiden (Reptilien, Vögeln). Die eigentliche Befruchtung (Karyogamie) wird nur von einem einzigen Spermakern vollzogen, die übrigen degenerieren bald oder wirken noch einige Zeit als Merocyten-Kerne am Dotterabbau mit.
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