Kompaktlexikon der Biologie: Prolactin
Prolactin, luteotropes Hormon, Abk. LTH, Luteotropin, nichtglandotropes Proteinhormon des Hypophysenvorderlappens (Adenohypophyse, Hypophyse) der Wirbeltiere und des Menschen, das strukturell dem somatotropen Hormon verwandt ist. Bei Knochenfischen steht P. im Dienst der Osmoregulation. Bei einigen Amphibien (z.B. Molchen) bewirkt P. eine zweite Metamorphose und ermöglicht so nach erfolgter Geschlechtsreife den Wechsel vom Wasserleben zum Landleben. Bei Vögeln stimuliert P. die Abgabe der Kropfmilch zum Füttern der Jungen, die Entwicklung der Brutflecken und das Brutpflegeverhalten. Bei Säugern fördert es im Wesentlichen die Milchproduktion in den Milchdrüsen. Eine hohe P.-Konzentration ist i.Allg. von einem erniedrigten Gonadotropinspiegel (gonadotrope Hormone) begleitet, sodass der Eisprung z.B. während der Zeit des Stillens meist ausbleibt. Stimuliert wird die Prolactinsekretion durch das Thyreotropin-Releasing-Hormon und durch einen Prolactin-Releasing-Faktor. Beim Mann ist bislang keine physiologische Wirkung des P. bekannt.
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