Kompaktlexikon der Biologie: Prosobranchia
Prosobranchia, Vorderkiemerschnecken, Taxon der Schnecken (Gastropoda) mit rund 20000 rezenten Arten, bei denen durch die Torsion die Mantelhöhle mit den zugehörigen Organen nach vorn gelangt ist, so dass die Kiemen vor dem Herzen liegen (Name!); ursprüngliche Formen besitzen je zwei Kiemen und Herzvorkammern, höher entwickelte nur die jeweils linken Organe. Das Nervensystem ist chiastoneur (Chiastoneurie). Fast immer ist ein spiralgewundenes, seltener napf- oder röhrenförmiges Gehäuse ausgebildet. Der Kopf trägt ein Paar Fühler mit Sinneszellen, an der Fühlerbasis liegen meist Augen; der Fuß hat eine abgeflachte Kriechsohle und auf dem Rücken einen Dauerdeckel zum Verschluss der Gehäusemündung. Meist getrenntgeschlechtliche Tiere, selten Zwitter, die überwiegend im Meer, aber auch im Süßwasser und auf dem Lande leben; wenige Arten sind Parasiten. Die paraphyletischen P. werden traditionell unterteilt in die Archaeogastropoda (Altschnecken), die Mesogastropoda (Mittelschnecken) und die Neogastropoda (Neuschnecken).
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