Kompaktlexikon der Biologie: Prostata
Prostata, Vorsteherdrüse, eine Geschlechtsdrüse der männlichen Säuger; genau genommen die Zusammenlagerung vieler einzelner Prostatadrüsen (Glandulae prostaticae). Die P. liegt an der Einmündung der paarigen Samenleiter in die Harnröhre direkt unterhalb der Harnblase; sie ist paarig (beim Igel sogar zwei Paare) oder sekundär unpaar (bei Primaten). Beim Menschen (erwachsenen Mann) gleicht die P. in Größe und Form einer Kastanie (siehe Abb. Geschlechtsorgane). Sie besteht aus 30 bis 50 tubuloalveolären Drüsen, die von Bindegewebe und glatter Muskulatur umhüllt sind. Die P. liefert den Hauptanteil der weißlichen alkalischen Samenflüssigkeit (Sperma). – Ebenfalls als P. werden oft Anhangsdrüsen am Samenleiter (Vas deferens) von Wirbellosen bezeichnet, vor allem bei Plattwürmern (Plathelminthes), Ringelwürmern (Annelida) und Weichtieren (Mollusca); sie sind jedoch nicht homolog, und ihre Funktion kann über die Produktion von Sperma hinausgehen; z.B. bildet die „Prostata“ der Kopffüßer (Cephalopoda) die Hülle für die Spermatophoren.
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