Kompaktlexikon der Biologie: Puffersysteme
Puffersysteme, Substanzen, die durch ihre Pufferwirkung die Körperflüssigkeiten gegen unphysiologische Änderungen des pH-Werts schützen. Das Hauptpuffersystem im Blut und in den Zellen ist das Hydrogencarbonat (HCO3–/CO2). Hämoglobin (Desoxyhämoglobin/Desoxyhämoglobin·H+, Oxyhämoglobin/Oxyhämoglobin·H+) ist ein weiteres Puffersystem im Blut, das einen kleineren Beitrag zur Pufferkapazität (Puffer) leistet. So sind die fünf Liter Blut eines durchschittlichen Erwachsenen in der Lage, 0,15 mol H+ aufzunehmen, bevor der pH-Wert gefährlich niedrig (= sauer) wird. Hydrogencarbonat ist auch die Hauptform, in der CO2 von dern atmenden Geweben zur Lunge transportiert wird (etwa zu 80 %), wo es ausgeatmet wird. Ein kleiner Teil des CO2 wird als Carbaminogruppe von Proteinen transportiert: Protein–NH2 + CO2 ⇌ Protein–NH–COOH ⇌ Protein–NH–COO- + H+. Dabei stehen die verschiedenen Transportformen des CO2 im Blut miteinander im Gleichgewicht. Um das gelöste CO2 in hohe HCO3–-Konzentrationen zu überführen, muss das entstehende H+ entfernt werden, d.h. durch ein Puffersystem aufgefangen werden. Die Hauptpuffer, die diese Funktion ausüben, sind die Plasmaproteine (zu ca. 10 %), das Phosphat in den Erythrocyten (ca. 20 %) und das Hämoglobin in den Erythrocyten (60 – 70 %). Bohr-Effekt
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.