Kompaktlexikon der Biologie: Pupillenreflex
Pupillenreflex, Pupillenreaktion, einer der Mechanismen, der den Lichteinfall auf die Sehzellen der Netzhaut durch Vergrößerung oder Verkleinerung der Pupille reguliert, eine vor allem für kurzfristige Leuchtdichteänderungen wichtige Reaktion. Bei Fischen und Amphibien geht sie von der lichtempfindlichen Iris aus, bei Säugern, Vögeln und Reptilien wird die Pupillenreaktion reflektorisch durch Reizung der Netzhaut ausgelöst. Bei den Säugern genügt es, eine Netzhaut zu beleuchten, um bei beiden Augen (infolge der sich überkreuzenden Sehbahnen im Chiasma opticum) eine Pupillenverkleinerung gleichen Ausmaßes zu erreichen (konsensuelle Pupillenreaktion). Die Pupille kann beim Menschen, ausgehend von der Maximalfläche, auf 1/16 reduziert werden, und damit auch die Beleuchtungsstärke auf der Netzhaut. Durch eine Verengung der Pupille werden zudem die Randstrahlen abgeblendet, wodurch ein schärferes Bild entsteht (Verringerung der sphärischen Aberration) und eine größere Schärfentiefe erreicht wird. Die Einstellung des Auges auf Nahsehen (Akkommodation) ist ebenfalls mit einer Verkleinerung der Pupillenweite verbunden (Konvergenzreaktion).
Neben Veränderungen der Pupillengröße durch unterschiedliche Lichteinstrahlung führen auch emotionale Prozesse zu willentlich nicht steuerbaren Größenveränderungen. Positiv bewertete visuelle Reize haben Pupillenerweiterung, negativ eingestufte dagegen Pupillenverengung zur Folge. (Auge, Hell-Dunkel-Adaptation)
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