Kompaktlexikon der Biologie: Pyrogene
Pyrogene, Fieberstoffe, hitzestabile, dialysierbare Substanzen aus apathogenen und pathogenen Bakterien sowie anderen Mikroorganismen; sie bewirken beim Menschen eine erhöhte Temperatur (Fieber) und Schüttelfrost. Die am stärksten wirkenden exogenen P. sind Bestandteile der Zellwand (Lipopolysaccharide, Bakterienzellwand) gramnegativer Bakterien. Sie stimulieren Makrophagen zur Produktion von Peptiden, die als endogene P. bezeichnet werden und z.T. identisch sind mit bestimmten Mediatoren des ImmStsystems, wie z.B. Interleukinen, Interferonen und Tumornekrosefaktoren. Sie setzen eine Kaskade von Immunreaktionen in Gang, in deren Verlauf Arachidonsäure freigesetzt und aus dieser vermittels Cyclooxigenase-Reaktion Prostaglandine gebildet werden. Insbesondere Prostaglandin E2 scheint ein wichtiges endogenes P. zu sein; die gebräuchlichen Mittel zum Fiebersenken hemmen durchweg die Aktivität der Cyclooxigenase und damit die Prostaglandin-Produktion.
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