Kompaktlexikon der Biologie: Rachitis
Rachitis, Englische Krankheit, eine Hypovitaminose, die durch Mangel an Vitamin D (Calciol, Calcitriol) hervorgerufene Störung des Calcium- und Phosphatstoffwechsels, ausgelöst durch zu geringe Bestrahlung mit UV-Licht. Das im Körper gebildete und in der Haut liegende 7-Dehydrocholesterol wird nicht in das Vitamin D3 und damit nicht in den wirksamen Metaboliten 1α,25-Dihydroxycholecalciferol übergeführt. In den Wintermonaten ist eine Häufung des Auftretens von R. zu beobachten. Im Serum lässt sich ein erniedrigter Calciumspiegel feststellen, der durch eine erhöhte Ausschüttung von Parathormon kompensiert wird (sekundärer Hyperparathyreoidismus). Klinisch manifestiert sich die Rachitis ab dem zweiten Lebensmonat unter anderem durch Unruhe, Reizbarkeit, Muskelschwäche; später zeigen sich eine Erweichung des Schädels sowie Auftreibung der Wachstumszonen in den Röhrenknochen und am Brustkorb. Die Knochen sind leicht verformbar, was u.a. zu Verkrümmungen der Unterschenkel führt. Durch Rachitisprophylaxe, die nahezu bei jedem Säugling durchgeführt wird, ist die R. heute bei uns kein Problem mehr.
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