Kompaktlexikon der Biologie: Radioaktivität
Radioaktivität, die Eigenschaft bestimmter Elemente oder ihrer radioaktiven Isotope (Radionuclide), spontan, ohne äußere Einflüsse und durch ständige Energieabgabe in stabilere Nuclide überzugehen. Die Energieabgabe erfolgt dabei durch Korpuskularstrahlung (α-Strahlung = Heliumkerne, β-Strahlung = Elektronen) und/oder Wellenstrahlung (γ-Strahlung). Zur Charakterisierung der Radionuclide wird häufig deren Halbwertszeit herangezogen; das ist die Zeit, nach der die Hälfte der Anzahl der Atome eines Radionuclids zerfallen ist.
R. wird mit geeigneten Zählern registriert: Zählrohre beruhen auf dem Prinzip der Ionisation von Gasen und nachfolgender Registrierung eines Spannungsimpulses. Szintillationszähler registrieren Lichtblitze, die von geeigneten Molekülen ausgesendet werden, wenn ein geladenes Teilchen auf sie trifft. Bei der Autoradiographie wird die Schwärzung eines Films durch radioaktive Strahlung gemessen. Radioaktive Isotope sind aus der biomedizinischen Forschung und Anwendung nicht mehr wegzudenken. Die biologische Anwendung reicht von Altersbestimmungen über Verteilungsstudien, Transportuntersuchungen bis hin zur Aufklärung von biochemischen Reaktionsketten. Ein entscheidender Vorteil der Anwendung radioaktiver Isotope ist die Möglichkeit des Nachweises auch äußerst geringer Substanzmengen.
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