Kompaktlexikon der Biologie: Radioimmunassay
Radioimmunassay, Abk. RIA, eine radiochemische Methode, mit der sich Makromoleküle wie z.B. virale Antigene im Zusammenhang mit einer immunologischen Reaktion sehr spezifisch nachweisen lassen. Grundsätzlich gibt es zwei unterschiedliche radiochemisch-immunologische Verfahren.
1) Kompetitive Proteinbindung. Die Testlösung enthält die bekannte Menge eines Antigens (z.B. eines Virus), welches in der Probe bestimmt werden soll. Dieses Antigen wird radioaktiv markiert, um es später quantitativ nachweisen zu können. Dann wird die Untersuchungsprobe hinzugegeben, die ebenfalls das zu bestimmende Antigene in noch unbekannter Konzentration enthält. Nach Zugabe eines spezifischen Antikörpers, der das radioaktiv markierte und das nicht markierte Antigen erkennt, konkurrieren diese um die Bindungsstellen am Antikörper. Der sich bildende Antigen-Antikörperkomplex wird durch eine chemische Reaktion ausgefällt und dessen Radioaktivität bestimmt. Die Radioaktivität des ausgefällten Antigen-Antikörperkomplexes ist umso geringer, je höher die Konzentration des zu untersuchenden unmarkierten Antigens in der Probe war.
2) Reagenzüberschuss- oder Sandwichmethode. Bei diesem Verfahren wird der Untersuchungsprobe der radioaktiv markierte Antikörper im Überschuss zugesetzt. Das Antigen wird über seine Bindung an den radioaktiv markierten Antikörper nachgewiesen.
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