Kompaktlexikon der Biologie: Regenwurm
Regenwurm, Lumbricus terrestris, einheimische Art der Oligochaeta, die im Boden lebt, wo sie bis 3 m tiefe senkrechte Gänge gräbt, die sich zur Oberfläche hin verzweigen. R. ernähren sich vor allem von abgestorbenen Pflanzenteilen (Detritusfresser), die in die Röhre gezogen und vorverdaut werden. Die unverdauten Reste dienen teilweise der Befestigung der Gangwände, teilweise werden sie auf der Erdoberfläche abgelagert. Auf Äckern können ein bis drei Tonnen R. pro Hektar vorkommen. Der Regenwurmkot auf Weideland kann bis zu 40 Tonnen pro Hektar und Jahr ausmachen, in wärmeren Gebieten bis zum Fünffachen dieses Werts. Vielen Pflanzen dienen Regenwurmgänge als Leitschienen für ihre Wurzeln. R. haben große Bedeutung für die Bodenbeschaffenheit, da sie in ihrem Darmtrakt organische und anorganische Bestandteile zu Ton-Humus-Komplexen verbinden und dadurch die Stabilität des Bodens (gegen Erosion und Druck) sowie seine Wasserkapazität erhöhen. Die im Regenwurmkot reichlich vorhandene Mikroflora sorgt für eine beschleunigte Zersetzung organischer Bestandteile. Neben Lumbricus terrestris werden auch andere Regenwurmarten in großem Maßstab zur Bodenverbesserung und als Angelköder verwendet.
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