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Kompaktlexikon der Biologie: respiratorischer Quotient

respiratorischer Quotient, Abk. RQ, Bez. für das Volumen- und damit Molzahlenverhältnis von in gleichen Zeitintervallen abgegebenem Kohlenstoffdioxid (CO2) und aufgenommenem Sauerstoff (O2) bei der Atmung: RQ = mol CO2/mol O2. Der experimentell leicht zu ermittelnde RQ kann indirekte Anhaltspunkte über die Natur des veratmeten Substrats oder über die relative Konkurrenz verschiedener Abbauwege eines Substrats geben, da der theoretische Wert beim Abbau eines einheitlichen Substrats sich leicht berechnen lässt. So gilt für die Veratmung von a) Kohlenhydraten: C6H1206 + 6 O2 → 6 CO2 + 6 H2O und damit RQ = 1; b) Fetten (Beispiel Palmitinsäure): C16H32O2 + 23 O2 → 16 CO2 + 16 H2O und damit RQ = 0,7; c) organischen Säuren (Beispiel Citrat): C6H8O7 + 4,5 O2 → 6 CO2 + 4 H2O und damit RQ = 1,33; d) Proteinen: RQ = 0,8. Werden Kohlenhydrate in Fett umgebaut, so werden Reduktionsäquivalente aus dem Dissimilationsprozess abgezogen und es wird daher weniger O2 verbraucht als CO2 angeliefert, d.h. RQ > 1; z.B. haben Gänse während der Mästung einen RQ von 1,38. Die Verhältnisse sind umgekehrt, wenn Fett in Kohlenhydrate umgebaut wird, wie z.B. in bestimmten Phasen der Keimung fettreicher Samen; folglich gilt hierbei: RQ < 1. (Respirometrie)

  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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