Kompaktlexikon der Biologie: retikuloendotheliales System
retikuloendotheliales System, retikulohistiocytäres System, Abkürzung RES, Teil des Infektions- und Fremdstoffabwehrsystems bei Wirbeltieren und Mensch. Unter dem von L. Aschoff (1914) geprägten Begriff wird eine Reihe von Zellen und Geweben überaus unterschiedlicher Gestalt und Herkunft zusammengefasst , die zur Phagocytose fähig sind, d.h. zur Aufnahme und Speicherung von Fremdstoffen (Farbstoffspeicherung) oder zur Vernichtung z.T. vorher durch andere Zellen des Immunsystems markierter Fremdzellen (Bakterien) bzw. alternder körpereigener Zellen, wie z.B. Erythrocyten (Blutmauserung). Zum RES gerechnet werden die Kapillarendothelien, speziell die Uferzellen der Leber- und Milzsinus (Kupffer'sche Sternzellen), sowie die Zellen des retikulären Bindegewebes (Retikulumzellen; Milz, lymphatische Organe, Knochenmark) und von ihnen abstammende freie Zellen (Makrophagen).
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