Kompaktlexikon der Biologie: rezeptorvermittelte Endocytose
rezeptorvermittelte Endocytose, die bei tierischen Zellen vorkommende Form der Endocytose, bei der Substanzen nicht wahllos aus dem die Zellen umgebenden Medium aufgenommen werden, sondern eine spezifische Aufnahme erfolgt. Hierzu befinden sich in der Plasmamembran der Zellen Rezeptoren, an welche die aufzunehmenden Substanzen binden. Die Bereiche, in denen die r.E. stattfindet, tragen auf der P-Seite einen so genannten Clathrin-Coat; beladene Rezeptoren führen dann zur Ausbildung der coated vesicles. Ein gut untersuchtes Beispiel für die r.E. stellt der LDL-Rezeptor dar, der in der Plasmamembran vieler Zellen vorhanden und an der Cholesterin-Homöostase beteiligt ist. Die an ihn bindenden LDL-Partikel (LDL = low density lipoprotein) enthalten das wasserunlösliche Cholesterin. Nach deren Aufnahme gelangen sie durch Fusionsprozesse über Endosomen in die Lysosomen; die Rezeptoren werden wieder zur Plasmamembran transportiert. In ähnlicher Weise wird der tierische Eisenhaushalt über Rezeptoren des Eisentransportproteins Ferritin durch r.E. kontrolliert. ( vgl. Abb. )
Außerdem erfolgen r.E. auch beim Abbau von körpereigenen Zellen und Zellinhaltsstoffen, bei der Zerstörung körperfremder Zellen (z.B. durch Makrophagen) und beim vesikulären Durchtransport (Transcytose) von Makromolekülen durch Epithel- und Endothelzellen.
rezeptorvermittelte Endocytose: Dargestellt ist die Aufnahme von LDL-Partikeln. In der sauren Umgebung der Endosomen trennen sich LDL und Rezeptoren, welche in Transportvesikeln wieder zur Plasmamembran gebracht werden
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