Kompaktlexikon der Biologie: Rhinolophidae
Rhinolophidae, Hufeisennasen, Fam. der Fledermäuse (Microchiroptera) mit zwei Gatt. und ca. 70 in Eurasien, Afrika und Australien verbreiteten Arten, davon fünf in Europa. Charakteristisch sind die Nasenlöcher umgebende, hufeisenförmige Hautbildungen (Name!), mit einem Mittelkiel oder Sattel und einer lanzettförmigen Spitze auf der Nase; sie stehen als Ultraschall bündelnde Strukturen im Dienst der Echoorientierung und werden zur Bestimmung der Arten genutzt. Hufeisennasen haben ein weiches, dunkelbraunes oder schwärzliches Fell und relativ große spitze Ohren ohne Tragus (einen Fortsatz an der Innenohrbasis vieler Fledermäuse). Die Weibchen besitzen neben zwei Milchzitzen noch zwei Haftzitzen („Afterzitzen“) am Bauch, an denen sich das Junge während des Flugs an der Mutter festhält. Schlafende Hufeisennasen hängen mit den Krallen der Hinterfüße im Dachgebälk (Sommer) oder in Höhlen (Winter), eingehüllt von ihrer Flughaut. In Deutschland kommen nur noch zwei Arten vor, die Große Hufeisennase (Rhinolophus ferrumequinum) und die Kleine Hufeisennase (Rhinolophus hipposideros), die beide in einigen Bundesländern bereits als ausgestorben, in anderen als vom Aussterben bedroht gelten. Die restlichen drei europäischen Arten leben im Mittelmerraum.
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