Kompaktlexikon der Biologie: Riesenzellen
Riesenzellen, allg. Sammelbegriff in Biologie und Medizin für eine Reihe heterogener, ungewöhnlich großer, meist hochpolyploider Zellen. a) bei manchen Weichtieren (z.B. Aplysia, Seehasen) bis zu 1 mm große Nervenzellen, die Ursprungszellen der Riesenfasern. b) Megakaryocyten, die Ursprungszellen der Blutplättchen (Thrombocyten) im Knochenmark. c) ein- oder mehrkernige polyploide Bindegewebszellen, Histiocyten oder andere phagocytäre Zellen des retikulo-endothelialen Systems, wie sie durch Hemmung der Zellteilung aufgrund pathologischer Bedingungen entstehen, so die Fremdkörper-Riesenzellen an der Oberfläche enzymatisch unangreifbarer Partikel (z.B. Glassplitter) im Gewebe, die vielkernigen Langhans'schen Riesenzellen in tuberkulösen, syphilitischen oder leprösen Infektionsherden oder die Sternberg'schen Riesenzellen mit stark vergrößerten Kernen in lymphoretikulären Geschwülsten, wie der Lymphogranulomatose (Hodgkin-Lymphom) oder in den gutartigen Riesenzelltumoren.
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