Kompaktlexikon der Biologie: RNA-Editing
RNA-Editing, die Prozesse, die sich an die Prozessierung von Ribonucleinsäuren anschließen und den Einbau neuer, das Entfernen oder die Veränderung vorhandener Nucleotide umfassen können. R. – E. wurde erst 1986 im Zusammenhang mit der Erforschung der Mitochondriengene und deren Expression beim parasitischen Einzeller und Erreger der Schlafkrankheit Trypanosoma brucei untersucht. An mehreren Stellen der prozessierten mRNA wurden zusätzlich Uridin-Nucleotide nachgewiesen. Das inzwischen auch bei anderen Organismen einschl. Säugetieren nachgewiesene Phänomen ist in seinen Zusammenhängen noch nicht umfassend untersucht. Untersuchungen, die DNA-Sequenzen von Genen mit den Sequenzen von editierten mRNAs vergleichen, kommen zu dem Ergebnis, dass häufig die erste oder zweite Position eines Codons nachträglich mittels R. – E. verändert wurde, sodass es zu Aminosäureaustauschen oder Veränderungen der Länge des Leserasters kommt. Diese Ereignisse haben einen direkten Einfluss auf die Beschaffenheit der Proteine, sodass unabhängig von der Diversität der genetischen Information der hohe Grad der Konservierung auf Proteinebene erhalten werden kann.
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