Kompaktlexikon der Biologie: Säuren
Säuren, nach der Definition des schwed. Physikochemikers S. Arrhenius (1859 – 1927) Stoffe, die in wässriger Lösung unter Bildung von H+-Ionen (Protonen) dissoziieren (Basen bilden entsprechend OH--Ionen). Dieses älteste Konzept ist mittlerweile weitgehend abgelöst worden von der von dem dän. Chemiker J.N. Brōnstedt (1879 – 1947) aufgestellten Definition, nach der S. Systeme sind, die Protonen abgeben, also als Protonendonatoren fungieren, und Basen entsprechend als Protonenakzeptoren. In diesem Konzept sind S. nicht auf wässrige System beschränkt, sondern können auch zur Beschreibung von Reaktionen in nichtwässrigen Lösungsmitteln und in der Gasphase dienen. Ein drittes Konzept, das von dem amerikan. Physikochemiker G.N. Lewis (1875 – 1946) aufgestellt wurde, bezeichnet als S. Moleküle oder Ionen, die über eine Elektronenlücke verfügen, also Elektronenpaarakzeptoren sind, und die mit Basen (die als Elektronenpaardonatoren ein Elektronenpaar zur Verfügung stellen) unter Knüpfung einer kovalenten Bindung reagieren können. Dieses Konzept findet vor allem breite Anwendung in der Diskussion von Reaktionsabläufen in der organischen Chemie.
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