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Kompaktlexikon der Biologie: Salpida

Salpida, Desmomyaria, Taxon der Salpen (Thaliacea) mit 30 Arten, die überwiegend pelagisch in warmen Meeren leben, Ausnahmen sind u.a. die Art Salpa thompsoni, die in der Antarktis vorkommt und die im Mittelmeer häufige Art Salpa democratica. Die S. besitzen einen transparenten, tonnenförmigen Körper, der von Muskelbändern umfasst wird, die auf der Ventralseite offen sind. Sie haben die schnellsten Wachstumsraten aller Metazoa. So kann der Körper innerhalb einer Stunde um 10 % länger werden, das Gewicht kann sich innerhalb von 24 h verdoppeln. Bei günstigen Ernährungsverhältnissen können die S. riesige Schwärme von Millionen Tieren und über 100 km Länge bilden. Die S. besitzen einen komplizieren Generationswechsel (Metagenese): Gonozoide produzieren im Brutbeutel meist nur ein bis zwei Oozoide (Ammen), die frei werden und sich ungeschlechtlich durch Knospung an einem geraden oder spiralig gewundenen Stolo prolifer vermehren; die abgegebenen Knospen (Blastozoide) sind oft artspezifisch angeordnet. Die Reststücke des Stolo zwischen den einzelnen Tieren werden resorbiert und die Blastozoide bilden Haken, welche die Tiere zusammenhalten (Kettensalpen). Diese Ketten, die aus über 100 Tieren bestehen können, lösen sich ab und schwimmen frei. Die Blastozoide entwickeln sich zu zwittrigen Geschlechtstieren (Gonozoide). Bei diesen werden im Eierstock reifende Eier durch eingestrudelte Fremdspermien befruchtet. Der Embryo ist über eine Art Placenta mit dem Muttertier verbunden und wird über einen Blutsinus ernährt. Das reife Oozoid schwimmt durch die elterliche Ausströmöffnung hinaus (Viviparie).

  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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