Kompaktlexikon der Biologie: Salzseen
Salzseen, Seen mit sehr hohen Salzgehalten. In ariden Gebieten sind es meist abflusslose Seen, die ausschließlich durch Verdunstung Wasser verlieren (endorheische Seen). Dabei reichern sich gelöste Salze an, insbesondere Kochsalz, Soda und Sulfate. Infolge der hohen Mineralstoffkonzentrationen beheimaten S. meist dichte Populationen von Cyanobakterien, so z.B. der Nakurusee in Kenia. In humiden Gebieten werden S. meist von Mineralquellen gespeist. Der Salzgehalt schwankt sehr stark und kann 300 g/l übersteigen. Bis zu einem Salzgehalt von 2,5 % besteht ein großer Teil der Bewohner aus Süßwasserorganismen, die keine Vorliebe für Salzwasser zeigen (Haloxene). Zwischen 2,5 und 10 % Salzgehalt finden sich nur noch halophile Arten und echte Salzwasserarten, die Halobionten. Zu den halophilen Arten gehören z.B. die Stichlingsart Gasterosteus aculeatus, der Ruderfußkrebs Cyclops bicuspidatus, und die Larve der Zuckmückenart Chironomus halophilus. Die halophilen Arten sind auch im Süßwasser verbreitet, die Halobionten dagegen nur in salzhaltigen Binnengewässern. Bei einem Salzgehalt über 10 % überleben nur noch die Halobionten. Sie ertragen Salzkonzentrationen bis 20 %, so u.a. das Salzkrebschen (Artemia salina), die Salzfliege (Ephydra riparia), oder sogar darüber (Halobacterium-Arten). Zu den pflanzlichen Organismen von S. zählen einzellige Algen der Gatt. Dunaliella und Asteromonas. Prokaryotische Organismen der S. sind z.B. die extrem halophilen Archaebakterien der Gatt. Halobacterium und Haloferax.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.