Kompaktlexikon der Biologie: Samenerguss
Samenerguss, Ejakulation, das Ausspritzen des Spermas (Ejakulat) während der Begattung bzw. des Geschlechtsverkehrs, beim Mann meist unter gleichzeitigem Erleben eines Orgasmus. Durch Reizung des Penis wird beim Mann reflektorisch über das Thorakolumbalmark die Erregung sympathischer efferenter Neuronen ausgelöst, was zu Kontraktionen von Nebenhoden, Samenleiter, Prostata und Bläschendrüsen führt; dadurch werden Spermien und Drüsensekrete in das Lumen der Harnsamenröhre befördert. Die Harnblase verschließt sich am Ansatz reflektorisch, wodurch ein Rückfluss in die Harnblase verhindert wird. Die Reizung des Penis führt über die sensiblen Fasern des Schamnervs auch zur Erregungsauslösung im Ejakulationszentrum, das im Sakralmark liegt. Bei Überschreiten der Reizschwelle wird unter Mitwirkung parasympathischer und sympathischer Nervenfasern der Ejakulationsreflex ausgelöst. Das Sperma wird durch rhythmische Kontraktionen der Beckenbodenmuskulatur und der den hinteren Teil der Schwellkörper umschließenden Skelettmuskulatur aus der Harnröhre herausgeschleudert. Begleitet ist dieser Vorgang durch rhythmische Kontraktionen der Rumpfmuskulatur. Normalerweise werden etwa 2 – 6 ml Sperma, die insgesamt 200 bis 500 Mio. Spermien enthalten, ergossen. Das Ejakulat kann mit einem gewissen Druck herausspritzen oder auch langsam heraussickern. Bereits vor dem eigentlichen S. können durch kaum oder nicht spürbare Muskelkontraktionen Spermien in die Harnröhre und auch nach außen gelangen. Dies ist der Grund für die Unsicherheit des Coitus interruptus als Methode der Empfängnisverhütung. (Schwangerschaft, Schwangerschaftsabbruch, Sexualität)
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