Kompaktlexikon der Biologie: Schluckreflex
Schluckreflex, Bez. für den angeborenen, reflektorisch (Reflex) gesteuerten Schluckvorgang. Dieser dient dem Transport der Nahrung aus der Mundhöhle in die Speiseröhre und wird durch Berührung der Gaumenbögen, des Zungengrundes oder der hinteren Rachenwand ausgelöst. Die mechanische Reizung der in diesen Bereichen gelegenen Rezeptoren wird über sensible Fasern dem oberhalb des Atemzentrums im Hirnstamm (Gehirn) gelegenen Schluckzentrum zugeleitet. Dessen Erregung, die gleichzeitig eine Hemmung des Atemzentrums zur Folge hat (während des Schluckens setzt die Atmung aus), aktiviert über motorische Fasern die Schlundkopfmuskulatur. Dadurch wird sowohl die Atemröhre verschlossen als auch die Nahrung in die Speiseröhre transportiert, durch deren peristaltische Kontraktionen der Nahrungsbrei schließlich in den Magen gelangt. Versagt dieser Mechanismus, z.B. wenn versucht wird, gleichzeitig zu atmen und zu schlucken, tritt „Verschlucken“ ein, da Nahrungspartikel in den Kehlkopf gelangen und durch Husten (Hustenreflex) oder Würgen wieder herausbefördert werden. Der Schluckvorgang kann nicht willkürlich ausgelöst werden, auch ein so genanntes „Leerschlucken“ wird nur bei Reizung der mechanischen Rezeptoren des Rachenraums durch Speichel ermöglicht.
Schluckreflex:1 Schluckvorgang beim erwachsenen Menschen, a Schluckstellung, b Atemstellung. 2 Schluckstellung beim Säugling (der Kehlkopf steht höher als beim Erwachsenen)
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