Kompaktlexikon der Biologie: Schwefel
Schwefel, Sulfur, chemisches Symbol S, ein chemisches Element der sechsten Hauptgruppe des Periodensystems, der Sauerstoff-Schwefel-Gruppe (Chalkogene). S. ist ein Nichtmetall, das abhängig von der Temperatur in mehreren festen, flüssigen und gasförmigen Zustandsformen vorkommt. Die bei Zimmertemperatur beständige Form ist der gelbe, rhombisch kristallisierende Schwefel.
Schwefel gehört zu den häufigeren Elementen in der Erdkruste. Er kommt in der Natur sowohl als Element sowie in Form von Sulfiden und Sulfaten vor. Wichtige Minerale sind u.a. Pyrit (FeS2), Zinkblende (ZnS), Anhydrid (CaSO4), Gips (CaSO4 x 2 H2O) und Schwerspat (BaSO4). In Steinkohle, Braunkohle und Erdöl sind unterschiedliche, von der Herkunft abhängige Mengen an S. enthalten. In vulkanischen Gasen und Erdgasquellen kommt S. als Schwefelwasserstoff oder Schwefeldioxid vor. In der belebten Natur ist S. u.a. Bestandteil einiger proteinogener Aminosäuren (Cystin, Cystein, Methionin). Die Wirkung vieler Enzyme, insbesondere im Lipid- und Kohlenhydratstoffwechsel beruht auf SH-Gruppen, außerdem spielen Konjugate mit Schwefelsäure bei der Biotransformation eine wichtige Rolle. In heterozyklischen Verbindungen tritt S. in einigen Vitaminen (z.B. Thiamin, Biotin) und Antibiotika (z.B. Penicillin) auf. Ferner ist S. Bestandteil einiger sekundärer Pflanzenstoffe, so z.B. von Lauchölen (allg. Formel R-S-S-R) und Senfölen (allg. Formel R-N=C=S).
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