Kompaktlexikon der Biologie: Scorpaeniformes
Scorpaeniformes, Drachenkopffischverwandte, Panzerwangen, Ord. der Knochenfische. Kennzeichnend ist eine große Knochenplatte an den Wangen aus verschmolzenen Unteraugenknochen. S. haben meist einen großen, Stachel tragenden Kopf, zwei Rückenflossen, brustständige Bauchflossen und Brustflossen mit breiter Basis, wobei einzelne vordere Stachelstrahlen frei beweglich sein können. Viele der überwiegend marinen Arten sind giftig. Zu den S. gehören u.a. die Drachenköpfe (Fam. Scorpaenidae), überwiegend träge Bodenbewohner der Küstenbereiche in gemäßigten und tropischen Meeren. Sie haben ein breites Maul, Dornen an den Kiemendeckelrändern und große fächerartige Brustflossen; manchen Arten verleihen Hautlappen am Kopf ein bizarres Aussehen. Zu dieser Fam. gehören u.a. der als Speisefisch wirtschaftlich wichtige Rotbarsch (Sebastes marinus) sowie der auffällig rot-weiß gefärbte, giftige Rotfeuerfisch (Pterois antennata); die sehr giftigen, im tropischen Indopazifik lebenden Steinfische werden entweder ebenfalls zu den Drachenköpfen gezählt oder haben den Rang einer eigenen Fam. (Synanceiidae); zu ihnen zählen die giftigsten Fische überhaupt, ihr Gift ist auch für den Menschen tödlich. Ebenfalls zu den S. gehört die Fam. Knurrhähne (Triglidae); sie sind Bodenbewohner, deren freie und bewegliche Brustflossenstrahlen mit Geschmacksknospen besetzt sind. Knurrhähne können mittels Muskeln an der Schwimmblase Laute erzeugen (Name!). Weitere Fam. der S. sind die Groppen (Cottidae) sowie die Cyclopteridae, deren Bauchflossen zu einem Saugnapf umgeformt sind; der Rogen des Seehasen (Cyclopterus lumpus), eines im Nordatlantik lebenden, zu dieser Fam. gehörenden Bodenfischs, kommt, mit Salzlake behandelt und schwarz gefärbt, als „Deutscher Kaviar“ in den Handel.
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