Direkt zum Inhalt

Kompaktlexikon der Biologie: Scorpaeniformes

Scorpaeniformes, Drachenkopffischverwandte, Panzerwangen, Ord. der Knochenfische. Kennzeichnend ist eine große Knochenplatte an den Wangen aus verschmolzenen Unteraugenknochen. S. haben meist einen großen, Stachel tragenden Kopf, zwei Rückenflossen, brustständige Bauchflossen und Brustflossen mit breiter Basis, wobei einzelne vordere Stachelstrahlen frei beweglich sein können. Viele der überwiegend marinen Arten sind giftig. Zu den S. gehören u.a. die Drachenköpfe (Fam. Scorpaenidae), überwiegend träge Bodenbewohner der Küstenbereiche in gemäßigten und tropischen Meeren. Sie haben ein breites Maul, Dornen an den Kiemendeckelrändern und große fächerartige Brustflossen; manchen Arten verleihen Hautlappen am Kopf ein bizarres Aussehen. Zu dieser Fam. gehören u.a. der als Speisefisch wirtschaftlich wichtige Rotbarsch (Sebastes marinus) sowie der auffällig rot-weiß gefärbte, giftige Rotfeuerfisch (Pterois antennata); die sehr giftigen, im tropischen Indopazifik lebenden Steinfische werden entweder ebenfalls zu den Drachenköpfen gezählt oder haben den Rang einer eigenen Fam. (Synanceiidae); zu ihnen zählen die giftigsten Fische überhaupt, ihr Gift ist auch für den Menschen tödlich. Ebenfalls zu den S. gehört die Fam. Knurrhähne (Triglidae); sie sind Bodenbewohner, deren freie und bewegliche Brustflossenstrahlen mit Geschmacksknospen besetzt sind. Knurrhähne können mittels Muskeln an der Schwimmblase Laute erzeugen (Name!). Weitere Fam. der S. sind die Groppen (Cottidae) sowie die Cyclopteridae, deren Bauchflossen zu einem Saugnapf umgeformt sind; der Rogen des Seehasen (Cyclopterus lumpus), eines im Nordatlantik lebenden, zu dieser Fam. gehörenden Bodenfischs, kommt, mit Salzlake behandelt und schwarz gefärbt, als „Deutscher Kaviar“ in den Handel.

  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.