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Kompaktlexikon der Biologie: Seide

Seide, 1) Teufelzwirn, Cuscutaceae.

2) Naturseide, von der Larve des Seidenspinners (Bombyx mori, Bombycidae) gebildeter und zur Verpuppung ausgesponnener Faden, der sich aus den Seidenproteinen Fibroin und Sericin sowie geringen Mengen von Farbstoff, Fett, mineralischen u.a. Bestandteilen zusammensetzt. Die Synthese der beiden Seidenproteine erfolgt in den darauf spezialisierten Speicheldrüsenzellen der Seidenspinner-Larve. Zur Herstellung des Puppen-Kokons presst die Raupe aus den paarigen Spinndrüsen einen aus Fibroin bestehenden Doppelfaden, der von Sericin als Kittsubstanz umgeben und verklebt ist. Die Gesamtfadenlänge des Kokons beträgt bei Wildformen bis 200 m, bei domestizierten Formen bis 3,5 km. Die wichtigsten Schritte bei der Gewinnung sind: Abtöten der Puppen in den Kokons mit Wasserdampf oder heißer Luft, Erweichen des Sericins (Seidenleims) durch Eintauchen der Kokons in heißes Wasser, Aufwickeln der Seidenfäden (Roh-Seide) und Befreien der Fäden von Sericin durch Kochen in Seifenlösung (Entbastung). Für die Gewinnung von 1 kg Seide benötigt man 7 – 8 kg Kokons (ein Kokon wiegt 300 – 500 mg).

  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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