Kompaktlexikon der Biologie: Seide
Seide, 1) Teufelzwirn, Cuscutaceae.
2) Naturseide, von der Larve des Seidenspinners (Bombyx mori, Bombycidae) gebildeter und zur Verpuppung ausgesponnener Faden, der sich aus den Seidenproteinen Fibroin und Sericin sowie geringen Mengen von Farbstoff, Fett, mineralischen u.a. Bestandteilen zusammensetzt. Die Synthese der beiden Seidenproteine erfolgt in den darauf spezialisierten Speicheldrüsenzellen der Seidenspinner-Larve. Zur Herstellung des Puppen-Kokons presst die Raupe aus den paarigen Spinndrüsen einen aus Fibroin bestehenden Doppelfaden, der von Sericin als Kittsubstanz umgeben und verklebt ist. Die Gesamtfadenlänge des Kokons beträgt bei Wildformen bis 200 m, bei domestizierten Formen bis 3,5 km. Die wichtigsten Schritte bei der Gewinnung sind: Abtöten der Puppen in den Kokons mit Wasserdampf oder heißer Luft, Erweichen des Sericins (Seidenleims) durch Eintauchen der Kokons in heißes Wasser, Aufwickeln der Seidenfäden (Roh-Seide) und Befreien der Fäden von Sericin durch Kochen in Seifenlösung (Entbastung). Für die Gewinnung von 1 kg Seide benötigt man 7 – 8 kg Kokons (ein Kokon wiegt 300 – 500 mg).
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