Kompaktlexikon der Biologie: Seitenlinienorgane
Seitenlinienorgane, Lateralisorgane, bei Fischen und im Wasser lebenden Amphibien vorhandene Strömungssinnesorgane, die der Wahrnehmung von Wasserbewegungen dienen. Diese Bewegungen können durch das Tier selbst, Feinde, Beutetiere, Artgenossen oder Hindernisse hervorgerufen werden, wobei die Tiere i.d.R. aufgrund der unterschiedlichen Eigenschaften dieser Wasserbewegungen deren auslösende Faktoren wahrnehmen und unterscheiden können. Den S. kommt somit eine funktionelle Bedeutung bei der Beute- und Feinderkennung, der Orientierung und sozialen Kommunikation zu. Die Reiz aufnehmenden Organelle der S., die in Rinnen im Kopfbereich und längs des Rumpfes angeordnet sind, bestehen aus einer Cupula, die durch die Wasserbewegungen ausgelenkt wird, und Haarsinneszellen, deren Cilien in die Cupula hineinragen. Die Cilien (Stereocilien und ein Kinocilium) dieser Haarzellen, auch als Neuromasten bezeichnet, werden durch die Auslenkung der Cupula abgebogen und damit gereizt. Die Intensität der hierdurch ausgelösten Erregung ist nicht nur von der Stärke der Wasserbewegung, sondern auch von deren Richtung abhängig, sodass die Tiere auch die Richtung von Wasserbewegungen feststellen können.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.