Kompaktlexikon der Biologie: Semaeostomea
Semaeostomea, Fahnenquallen, Gruppe der Scheibenquallen (Scyphozoa), deren Arten z.T. zu den verbreitetsten in den europäischen Meeren gehören. Die Kanten des Manubriums sind in vier lange, faltige Lappen (Mundfahnen) ausgezogen, der gelappte Schirmrand trägt mitunter meterlange Tentakel. Zu den S. gehören u.a. die Feuerquallen (Cyanea capillata und Cyanea lamarcki), die sehr lange, feine und leicht abreißende Tentakel mit stark nesselnder Wirkung besitzen. Ihr Schirmdurchmesser beträgt bis 30 cm, bei antarktischen Arten über 2 m; in Nord- und Ostsee kann sie mitunter in Massen auftreten. Die bis 8 cm im Durchmesser große Leuchtqualle (Pelagia noctiluca) nesselt ebenfalls stark und verursacht auf der Haut großflächige Nekrosen; nach mechanischer oder elektrischer Reizung sendet sie ein bläuliches Licht aus (Name!). Die Kompassqualle (Chrysaora hysoscella) hat ihren Namen von der an eine Kompassrose erinnernden Zeichnung auf dem Schirm. Häufigste Qualle in Nord- und Ostsee ist die Ohrenqualle (Aurelia aurita; Durchmesser bis 40 cm); sie ist gut erkennbar an den vier violett durchscheinenden Gonaden („Ohren“), ihr Nesselgift ist für den Menschen harmlos.
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