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Kompaktlexikon der Biologie: Siluriformes

Siluriformes, Welse, Ord. der Knochenfische (Osteichthyes), die gemeinsam mit den Karpfenfischen (Cypriniformes) Knochenverbindungen (Weber-Knöchelchen) zwischen Schwimmblase und Innenohr (Ohr) besitzen und deshalb mit diesen zur Gruppe der Ostariophysi zusammengefasst werden. Die Ord. Welse umfasst 32 Familien mit etwa 2000 Arten. Welse sind überwiegend Boden bewohnende, weltweit verbreitete und vor allem in Südamerika häufige Süßwasserfische mit plumpem, massigem, schuppenlosem oder mit Knochenplatten bedecktem Körper, großem Kopf, der mehrere, manchmal durch Knorpel gestützte, geschmacksempfindliche Barteln trägt, einem mit dem Schädel verbundenen Schultergürtel, großem einheitlichem Schädelknochen und einem mit feinen Zähnen bewehrten, nicht vorstülpbaren Maul. Nur wenige Arten leben im Meer.

Zur Fam. Echte Welse (Siluridae) gehört u.a. der in Mittel- und Osteuropa heimische Europäische Wels (Silurus glanis). Parasitisch an den Kiemen anderer Fische lebt eine Reihe von Arten der Parasitenwelse (Fam. Trichomycteridae), die in Südamerika beheimatet sind. Die bis 6 cm lange, im Amazonasgebiet vorkommende Art Vandellis cirrhosa dringt auch in Harnröhre und Scheide von badenden Menschen und Säugetieren ein; sie hakt sich durch Aufstellen der Stacheln ihrer Kiemendeckel fest und kann starke Entzündungen hervorrufen. Elektrische Organe besitzen die zwei Arten der in Afrika verbreiteten, bis über 1 m langen Elektrischen Welse (Malapteruridae).

  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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