Kompaktlexikon der Biologie: Sinne
Sinne, die Fähigkeit eines Organismus, ganz bestimmte Reizmodalitäten festzustellen, zu bewerten und gegebenenfalls darauf zu reagieren. Die Reize werden mittels Rezeptoren aufgenommen, die teilweise zu komplizierten Sinnesorganen zusammengefasst sein können. Die klassische Einteilung der Sinne richtete sich nach den menschlichen Sinnesorganen und umfasste lediglich den optischen und akustischen Sinn, den Tast-, Geruchs- und Geschmackssinn. Entsprechend der Art der adäquaten Reize, auf die die Rezeptoren ansprechen können, unterscheidet man heute überwiegend u.a. mechanische Sinne (Tastsinn, Vibrationssinn, Gleichgewichtssinn und Gehörsinn), chemische Sinne (Geruchssinn, Geschmackssinn), Temperatursinn, optischen Sinn (Farbensehen, Sehen) und elektrischen Sinn (elektrische Organe). Unberücksichtigt bleiben aber auch bei dieser Einteilung die Schmerzempfindung (Schmerz), die durch viele Reizqualitäten hervorgerufen werden kann, oder Modalitäten, die nur indirekt bewusst werden, wie der osmotische Druck oder der pH-Wert des Blutes.
Literatur: Varjú, D.: Mit den Ohren sehen und den Beinen hören. Die spektakulären Sinne der Tiere. München 1998. – Campenhausen, C. von: Die Sinne des Menschen. Stuttgart 21993.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.