Kompaktlexikon der Biologie: Sinneszellen
Sinneszellen, spezialisierte Zellen meist epithelialer Herkunft, die mit Hilfe bestimmter Rezeptorstrukturen (Rezeptoren), häufig rudimentärer Cilien (Stäbchen und Zapfen der Lichtsinneszellen, Riechhaare der Riechzellen) oder Mikrovilli, von außen kommende chemische, elektrische oder mechanische Reize in nervöse Erregung umwandeln und diese auf nervöse Leitungselemente übertragen. Die ursprünglicheren primären S. leisten zusätzlich zur Reizperzeption auch selbst die Erregungsleitung zum Zentralnervensystem über einen eigenen Leitungsfortsatz (Axon, Neuron), wie z.B. die Stäbchen- und Zapfenzellen des Auges und die Riechzellen der Wirbeltiere ( vgl. Abb. ). Hingegen sind die abgeleiteten sekundären S. reine Rezeptorzellen epithelialer Herkunft, von denen die Erregung über basale Synapsen zur Weiterleitung auf nachgeschaltete Nervenzellen übertragen wird; ein Beispiel sind die Geschmacksrezeptorzellen von Wirbeltieren und Mensch. Bei der Sinnesnervenzelle (neurosensorische Zelle) liegt das Perikaryon unter dem Epithel und sendet Dendriten zum Ort der Reizaufnahme. Die Dendriten können hier frei enden (freie Nervenendigung) oder von Hüllzellen umgeben sein. Ein Beispiel sind die Sinnesnervenzellen in den Spinalganglien der Wirbeltiere, deren somatosensorische Dendriten die Vater-Pacini-Lamellenkörperchen aufbauen.
Sinneszellen: Schematische Darstellung der nach ihrem Bau und ihrer Verschaltung unterschiedenen Typen von Sinneszellen. Der Zellkörper von Sinnesnervenzellen sitzt am oder im Zentralnervensystem, die Reiz empfangenden Endfasern sind oft stark verzweigt (als freie Nervenendigung) oder mit Hilfsstrukturen versehen. Bei der primären Sinneszelle (Mitte) wird der Reiz von sensiblen Zellfortsätzen aufgenommen und über das Axon der gleichen Zelle zum Zentralnervensystem weitergeleitet. Sekundäre Sinneszellen liegen im Sinnesepithel, haben kein eigenes Axon und übernehmen lediglich die Reizaufnahme
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