Kompaktlexikon der Biologie: Sklerenchym
Sklerenchym, ausschließlich in ausdifferenzierten Pflanzenteilen vorkommendes pflanzliches Festigungsgewebe aus englumigen Zellen. Der Zellinhalt ist meist abgestorben. Im Gegensatz zum Kollenchym besitzt das S. verdickte und oft verholzte Sekundärwände, die von Tüpfelkanälen durchzogen sind. Man unterscheidet zwischen Sklereiden und S.-Fasern. Bei den Angiospermae stammen letztere aus dem Xylem und sind phylogenetisch von den Tracheiden abzuleiten. Die extraxylaren Fasern der Pteridophyta und Gymnospermae entstammen meist aus dem Phloem und gehören zu den längsten Zellen im Pflanzenreich. Fasern von Ramie können eine Länge von bis zu 50 cm erreichen. S.-Fasern stehen häufig in Verbindung zum Leitgewebe oder gehören diesem an. Bei einigen Pflanzenfamilien (z.B. Aristolochiaceae) ist das Leitgewebe von einem sklerenchymatischen Perivaskularzylinder umgeben. Nach Auflagerung der Sekundärwände können die Fasern auch durch Querwände unterteilt werden. Derart septierte Fasern behalten oft lange Zeit ihren Protoplasten und speichern Reservestoffe. Das Wachstum von S.-Fasern erfolgt z.T. symplastisch durch Streckung bei der Teilung benachbarter Zellen oder intrusiv durch Verlängerung ihrer Enden.
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