Kompaktlexikon der Biologie: Somatolyse
Somatolyse, Gestaltauflösung, gestaltliche Form der Tarnung, vor allem bei Wirbeltieren, Weichtieren und Insekten, durch optische Auflösung der Körperkonturen. S. wird hauptsächlich erreicht durch die Fortsetzung linearer oder flächenhafter Muster des Tierkörpers über dessen Umriss hinaus in die natürliche Umgebung (z.B. Puffottern, Ziegenmelker, gefleckte und getigerte Katzen). Durch nervöse Steuerung ihres Farb- und Zeichnungsmusters können sich z.B. Sepien (Decabrachia) und viele Kraken hervorragend und schnell der Umgebung anpassen. Die Muschel Pterelectroma zebra lebt an Hydrozoen-Stöckchen; sie bildet ein Streifenmuster, das dem ihrer Unterlage entspricht. Das Flecken- und Streifenmuster vieler mariner Nacktschnecken ist ebenfalls als S. zu deuten. Auch optische Kontrastbetonung, so genannte Grenzflächenkontraste (bei vielen Schmetterlingsarten), oder Körperanhänge (z.B. bei den Drachenköpfen, Scorpaeniformes) wirken in entsprechender Umgebung Gestalt auflösend.
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