Kompaktlexikon der Biologie: Spicula
Spicula, Sammelbez. für meist winzige ein- oder mehrstrahlige spitze Hartstrukturen (Sklerite), die aus Kalk (selten aus Kieselsäure oder Strontiumsulfat) bestehen. S. können zusätzlich organische Cuticular-Bestandteile enthalten (selten bestehen sie nur daraus). S. ragen über die Körperoberfläche hervor, z.B. als Kalkschuppen bei Wurmmollusken (Aplacophora) oder als Mantelstacheln bei Käferschnecken (Polyplacophora). Bei manchen Einzellern (Radiolaria, einige Heliozoa) liegen die S. im Cytoplasma. Bei Schwämmen (Porifera) und Anthozoa liegen sie im Körperinnern und können durch Vernetzung ein Spicular-Skelett bilden. Bei Stachelhäutern (Echinodermata) wachsen die großen Kalkplatten aus S. heran; bei Seewalzen (Holothuroida) liegen S. in der Unterhaut. Relativ groß können die S. der männlichen Fadenwürmer (Nematoda) sein, die zusammen mit dem Gubernaculum den Spicular-Apparat, einen Kopulationsapparat, bilden.
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