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Kompaktlexikon der Biologie: Sporozoa

Sporozoa, Sporentierchen, in der herkömmlichen Systematik Klasse der Einzeller, deren Vertreter durchweg als Endoparasiten entweder extrazellulär in Körperhöhlen (z.B. Darm, Leibeshöhle) oder intrazellulär (z.B. in roten Blutkörperchen) ihrer Wirte leben. Ihre Körpergestalt ist oval oder rundlich. Die Nahrung wird durch Mikroporen über die gesamte Oberfläche aufgenommen. Die Zellhülle ist meist sehr kompliziert gebaut. Einzige Stadien, die Bewegungsorganelle ausbilden können, sind die Mikrogameten (Geißeln). Stadien, die in Wirtszellen eindringen müssen, tragen am Vorderpol komplexe Strukturen (Conoid, Rhoptrien, Micronemen), die als Penetrationsorganelle gedeutet werden. Alle S. haben einen haplohomophasischen Generationswechsel. Geschlechtliche Fortpflanzung (Gamogonie) und ungeschlechtliche Fortpflanzung (Sporogonie) wechseln ab. Die Sporogonie ist eine Vielfachteilung, die zu sichelförmigen Sporozoiten (infektiöse Stadien) führt. Häufig sind diese zu mehreren in dickschaligen, widerstandsfähigen Cysten (Sporocysten, Sporen) eingeschlossen, die von den Zygoten gebildet werden. Die Sporen sind die Übertragungsstadien. Zusätzlich zu Gamogonie und Sporogonie machen viele S. eine weitere Vielfachteilung (Schizogonie) durch, die vom Sporozoit über den Schizonten zu Merozoiten führt, die erneut eine Schizogonie durchlaufen können. Nach mehreren Schizogonien erfolgt die Gamogonie und dann die Sporogonie.

In der phylogenetischen Systematik sind die S. als Taxon aufgelöst, die systematische Stellung der Teilgruppen der ehemaligen S. ist z.T. noch unklar. (Apicomplexa, Coccidia, Gregarinida, Malaria, Myxozoa, Piroplasmida, Plasmodium)

  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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