Kompaktlexikon der Biologie: Steppe
Steppe, typische Grasformation in den semiariden Bereichen der gemäßigten Klimazone. Die Jahresniederschläge liegen im Schnitt um 500 mm pro Jahr mit ausgeprägter Sommertrockenheit und Winterkälte. Bei weniger als 200 mm Niederschlag pro Jahr geht die Gras-S. in die Wüsten-S. über. In Steppengebieten mit hoher Verdunstung und leicht löslichen Bodensalzen entstehen verbreitet Salz-S. Zu den großen Steppenregionen zählt man die umfangreichen Grasländer Eurasiens, die Prärie Nordamerikas und die argentinische Pampa. Die Pußta Ungarns ist keine natürliche, sondern eine erst durch den Einfluss des Menschen entstandene Steppenlandschaft. In den klimatisch extremen kontinentalen Binnenräumen erweitert sich der Steppengürtel infolge der Abnahme der Niederschläge stark. Man unterscheidet die mit Bäumen durchsetzte Wald-S. als Übergangsregion zum Laubwald, der sich die Strauch- und Busch-S. anschließt, von der reinen Gras-S. Letztere ist gekennzeichnet durch Lössböden und teilweise darüberliegende sehr fruchtbare Schwarzerden. Sie wird daher oft in Ackerland überführt. Hauptarten der Vegetation einer typischen Grassteppe sind Schwingel (Festuca) und Pfriemengräser (Stipa). Die Fauna war ursprünglich geprägt von großen Herden wandernder Herbivoren wie dem europäischen Wisent oder dem amerikanischen Bison, zahlreichen Nagetierarten und bodenbrütenden Vögeln.
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